Von der strengsten Kritikerin zur besten Freundin

Katja Tschetschorke

Ich bin in einer normalen Familie aufgewachsen. Heute weiß und fühle ich, dass meine Eltern mich immer geliebt haben und immer das Beste für mich wollten.
Durch bestimmte Erfahrungen hatte ich jedoch oft Gedanken wie:

Ich mache alles falsch.
Ich bin nicht richtig.
Ich kann das nicht.

Ich hatte regelmäßig Angst, ausgeschimpft und abgelehnt zu werden.
Dadurch entwickelte sich IN MIR eine große Unsicherheit.

Hinzu kam, dass ich in der Schule wegen meiner kleinen Oberweite und meiner Größe gehänselt wurde und ich daraus eine Ablehnung gegen meinen eigenen Körper entwickelte.
Ich verglich mich regelmäßig mit anderen Frauen und schaute neidisch auf ihre weiblichen Rundungen.

Ich habe mich unbewusst viel abgelehnt und oft unter Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen gelitten.

Ich glaubte:

Ich bin nicht weiblich genug.
Ich bin langweilig.
Ich bin dumm.
Ich kann der Welt nichts geben.

Und so fühlte ich mich oft unsicher und hatte nur ein geringes Selbstvertrauen.

In meiner Wahrnehmung versteckte ich mich ganz viel und blieb lieber unter dem Radar, als wieder ausgelacht und ausgeschimpft zu werden.

Ich

  • passte mich an,
  •  war brav,
  •  stellte meine Bedürfnisse hinten an und machte mich innerlich oft klein und
  • hatte kein großes Zutrauen in meine Fähigkeiten.

Als Jugendliche lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Er strotze nur so vor Selbstbewusstsein. Dafür beneidete und bewunderte ich ihn.
Bei ihm war ich sicher. Er beschützte mich und war mein sicherer Hafen.

Ich war und bin immer noch glücklich mit ihm, doch ich hatte mich lange hinter ihm und seiner Stärke versteckt und war abhängig von seiner Liebe und seiner Aufmerksamkeit.

Ich war die Stille, die Zurückhaltende, von der man nicht viel erfuhr und wusste.
Ich gab ihm gern den Vortritt, ließ ihn reden und viele Entscheidungen treffen.

Hinzu kam, dass ich als Mama unserer 2 Kinder meine eigenen Bedürfnisse oft zurück stellte. Ich trieb mich an, hetzte durch den Alltag und war oft erschöpft und unzufrieden, besonders mit meinem Mann, der augenscheinlich eine viel bessere Work-Live Balance lebte als ich. 

2017 fing meine Reise zu mir selbst an.

Nachdem ich das Buch „Lieben was ist“ von Byron Katie las, fing ich an, meine Glaubenssätze mit der Methode „the Work“ zu hinterfragen.

 Der 1. war

 „Mein Mann sollte mich mehr unterstützen.”

Dabei erkannte und fühlte ich, dass ICH MICH SELBST mehr unterstützen sollte.

Ich war es,

  • die sich die ganze Zeit antrieb,
  • die sich nicht erlaubte, Pausen zu machen und sich unter Druck setzte,
  • die alles allein schaffen wollte,
  • die so hohe Ansprüche an die Kinder, den Haushalt, die Arbeit und an mich als Mama, Ehefrau, Angestellte und Tochter hatte

Ich kann mich heute noch gut daran erinnern, wie verwundert ich war, dass das Gegenteil meines ursprünglichen Glaubenssatzes viel wahrer war.

Ich war von Anfang an von dieser tiefgehenden Methode begeistert.

All das, was ich bisher über mich, meine Eltern, meinen Mann, andere und die Welt glaubte, begann zu bröckeln.

War vielleicht nicht alles wahr, was ich so lange glaubte?

So begab ich mich auf eine Reise zu mir selbst und zu meiner neuen Wahrheit.

Ich besuchte das Summercamp „the Work of Byron Katie“ in Oberlethe.

Dort stellte ich fest, wie fies und gemein ICH SELBT zu mir bin und wie sehr ich mich ständig kritisiere, klein mache und über meine Bedürfnisse hinweggehe.

Das war sehr schmerzhaft.

Niemand – keine Mitschüler, keine Lehrer, mein Vater oder andere – standen im Erwachsenenalter hinter mir und lachten, schimpften oder lehnten mich ab.

Ich tat es die ganzen letzten Jahre allein!

Das ging tief.

Als ich  das erkannte, machte sich ganz viel Mitgefühl in mir breit und ich lernte mich Stück für Stück selbst zu lieben. 

Ich fand dort meine neue beste Freundin – MICH SELBST.

Das war der Beginn einer lebenslangen Romanze.

Nach dieser tiefgreifenden Erkenntnis besuchte ich weitere, vertiefende Seminare und absolvierte die Coach-Ausbildung zunächst für mich selbst, um noch mehr stressvolle, unwahre Gedanken loszulassen.

Dann bemerkte ich jedoch, wie sehr es mich berührt, auch andere in ihrem Prozess zu begleiten und Raum für ihre Antworten zu geben.

Ich liebe die Methode, weil ich mir selbst durch das regelmäßige Praktizieren so viel inneren Frieden, Verbundenheit und Selbstliebe schenken kann.

Heute weiß und fühle ich u.a.

Ich bin weiblich genug, da ich sanftmütig und eine liebevolle und fürsorgliche Mama bin, schön tanzen kann und Weiblichkeit so viel mehr ausmacht als eine große Oberweite.

Ich kann der Welt etwas geben, weil ich Menschen durch mein Wesen und meine Veränderung inspirieren kann und viel Liebe in mir habe.

Ich bin wertvoll und ein Geschenk für das Leben! Genauso wie Du!!!!

Die Veränderung begann im Innen, an der Wurzel im Unterbewusstsein.
Das Außen veränderte sich daraufhin von ganz allein.

Heute kann ich mir selbst das geben, was ich mir früher von anderen wünschte.
Und genau darin liegt die Freiheit

Heute

  • achte ich auf meine Bedürfnisse und sorge mit täglichen Routinen und Auszeiten gut für mich
  • liebe ich es, Zeit mit mir allein zu verbringen,
  • kann ich mich von ganzem Herzen lieben
  • bin ich selbstsicherer in Beziehungen und klarer indem was ich möchte,
  • bin ich tief mit mir verbunden
  • sehe ich andere Frauen als Inspiration und nicht mehr als Konkurrenz
  • mag ich meinen Körper, auch wenn er nicht perfekt ist
  • empfinde ich viel mehr Leichtigkeit und inneren Frieden in meinem Leben
  • bin ich mir unendlich dankbar, dass ich mich auf den Weg zu mir gemacht habe.

Mach auch du den 1. Schritt!

Du bist wichtig und wertvoll!

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